1. Tag Hilfe vor Ort – Lesbos/Moria

Wir, Helga Longin und ich sind jetzt gerade mal einen Tag in Lesbos. Wir alle kennen die Bilder, die Berichte, doch was hier Menschen erleiden müssen, welches Verbrechen an Menschen hier geschieht mit Wissen von uns allen, mir/uns fehlen die Worte….

Kinder, schwangere Frauen, Familien, junge Männer, Alte, Kranke, alle obdachlos unter unvorstellbaren Bedingungen. Unvorstellbar!

Die meisten leben neben der Straße, hausen unter Plastik in den Olivenhainen, kein Wasser, keine Verpflegung, keine Beachtung von Menschen. Die Lastwägen, Mopeds, Autos fahren vorbei, es staubt, unerträgliche Hitze.

Um 11 uhr ging unsere Arbeit los. Bei Nikos und Katharina verpackten wir die von ihnen und Freund*innen gekochten 1500 Mahlzeiten. Die beiden, ein Ehepaar, die ihr Leben wegen dieser untragbaren Situation für Menschen, schon vor 6 Jahren unterbrochen haben und seitdem tun, was notwendig ist. Im Moment Menschen mit dem Notwendigsten zu versorgen. Essen, Wasser, Windeln, Obst, Brot.

Um 14 Uhr geht die Verteilungstour los.

Wir fahren mit Nikos, Katharina und anderen Griech*innen in die *Jungles“. Wie man sich fühlt, wenn Menschen aus Afghanistan mit einem zarten Lächeln im Gesicht „Tashakor Jan“ sagen, weil man ihnen das Notwendigste zum Essen gibt? Und sie in den Staub unter dem Plastik zurück gehen sieht, wo die Kinder warten. In Europa!

Herr Nehammer und alle anderen Populisten sprechen von gewaltbereiten Menschen. Er fliegt nur nach Athen, gerne hätte ich ihn eingeladen. Zivilisierter als in manchem Supermarkt stehen sie in der Reihe, geduldig, höflich, etliche zeigen mir die Registrierungsdokumente, um zu beweisen, dass irgendwo im Schatten der Olivenhaine, die Frau mit den Kindern wartet. Ich schäme mich zutiefst, ich bin so betroffen, ich bemühe mich zu lächeln und zu sagen: „ everything ok, please. Nushijan“ ich schäme mich zutiefst, mein Herz weint.

Und doch, wir bleiben in der Liebe, trotz diesen grausamen Verletzungen, die Politiker*innen den Menschen und uns an tun. Denn unser Tun und die Liebe ist das einzige was wir im Moment tun können. Unser Leben für einen Hauch der Ewigkeit unterbrechen, hier her kommen und #HilfeVorOrt leisten, spenden, dokumentieren, Mails schreiben, demonstrieren, uns mit vielen verbünden, so dass wir gemeinsam druck aufbauen, um diesen Menschen jetzt zu helfen, sie in Sicherheit zu bringen, ihnen Raum für ein menschenwürdiges Leben zu schenken.

Ich und Helga, wir sind hier. Das ist gerade unser Teil. Essen zubereiten, in den Jungles zu verteilen, Windeln, Babynahrung zu besorgen, vieles mehr.Wer uns unterstützen will bitte spenden an:

Doro Blancke AT93 3842 0000 0002 7516 Betreff „Lesbos“ oder Helga Longin „Unser Bruck hilft“ AT30 2021 6216 9756 3700

Das Geld landet nur bei DIREKTEN Hilfen für die Betroffen, wie schreiben laufende Berichte und führen transparent Buch. Heute haben wir Nikos bereits 1000Euro in bar gegeben und 3000 überwiesen. BItte helft weiterhin mit, DANKE!

Innigen Dank für Eure Empathie und Menschlichkeit,

Doro und Helga

#Lesbos #Moria #HilfeVorOrt #Menschenrecht #Menschenwürde #Hölle

Kommentare 12

  1. Ihr beeindruckt mich zutiefst. Das ist gelebte Liebe! Vielen Dank.
    Wir unterstützen euch gerne!!
    Hedi und Martin Figlhuber

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  2. Es ist wichtig diesen armen Menschen schnell zu helfen ,
    Ich schäme mich Österreicher
    zu sein
    Was für eine Regierung haben die Österreicher
    gewählt

  3. Wir müssen diesen armen
    Menschen in dieser Situation
    helfen , jetzt ist wichtig
    Was ist mit uns Menschen ,
    kennen wir kein Mitleid
    Diese Menschen sind wie wir und leben mit uns auf dieser Welt

  4. Armin Thurnher (Falter) hat in seiner Seuchenkolumne für Spenden an euch aufgerufen. Ich bin dem gefolgt. Mögen andere folgen!
    Danke für euren Einsatz. Wenn schon unsere peinliche Regierung in Österreich nichts tut.
    Thomas Vierich

  5. es ist beschämend, wie egoistisch österreicher sind. Vielen Dank für eure Hilfe!
    Ich unterstütze euch gerne.
    Andrea

  6. Vor etwa zwanzig Jahren bin ich zu Fuß durch Lesbos gewandert, habe die versteinerten Bäume bestaunt, mich an Meerblicken und Düften gestärkt. Armin Thunhers Bericht heute und Doros Website lassen mein Herz bluten. Was ist aus uns Europäern geworden? Warum fürchten wir uns vor Menschen, aber nicht vor der ewigen Verdammnis? Ich bin nicht so gläubig, aber ich glaube noch immer an das Gewissen der Menschen – es wird sie quälen. Bescheiden versuche ich hier in Wien zu helfen und danke allen vor Ort herzlichst.
    Armin Thurnher > https://cms.falter.at/blogs/athurnher/2020/12/17/lesbos-und-der-pull-effect-die-regierung-zieht-sich-selbst-in-den-schlamm/?ref=related
    Friedensbündnis > http://www.abfang.org

  7. Es ist so wichtig, was ihr macht! Danke!! Ich schäme mich für diese Regierung und für das Schweigen der breiten Öffentlichkeit!! Ich und mein Mann werden euch weiter unterstützen und auch bei unseren Freunden dafür werben…

  8. Habe auch gerade gespendet. CHAPEAU, was ihr da immer wieder auf die Beine stellt Doro & Team! Ich bin so froh, dass zumindest in dieser Form direkt vor Ort geholfen wird, auch wenn es nur “ein Tropfen auf dem heißen Stein” ist. HERZLICHEN DANK für Euren unermüdlichen Einsatz!

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