#Lesbos #KaraTepe #Moria Resümee 1.Woche

Ich bin sehr dankbar, dass ich per Zufall keine(n) Sitznachbar*in beim Heimflug von Griechenland nach Wien hatte.

Warum, weil mir, wenn ich auf die wunderschöne Landschaft, das Meer unter mir beim Abflug schaue, das Herz „überläuft“, ich weinen muss.

Ich freue mich riesig auf meine Kinder, meine Tochter feiert morgen ihren Geburtstag und diese Tage, an denen meine beiden Kinder in mein Leben kamen, veränderten dieses nachhaltig und sie sind bis heute mein größtes Geschenk. Mein Herz ist voller Freude und Liebe, wenn ich an sie denke und ihnen begegne. 

Und es gibt in Österreich einiges zu erledigen, bevor ich am Freitag wieder nach Lesbos zurück fliege.

Warum ich weine?

Weil ich es sehr schwer ertrage, zu welchem Spielball hier in Europa Menschen gemacht werden. 

Mir ist bewusst, dass seit jeher Menschen leiden, Kriege geführt werden es unsagbares Elend gibt.

Und mir ist genauso bewusst, dass die Asyl- und Migrationsthemen sehr komplex sind und es in Wahrheit nicht einfach ist, all dies diesbezügliche Leid in den nächsten Jahren zu beenden.

Was mich jedoch so schmerzt, dass wir mittlerweile in Europa, in Österreich Zustände kreiieren, aktzeptieren, die uns weg bringen von jener Haltung, jener Menschlichkeit, jener Zivilisiertheit, jener Güte, die ich mir von einer modernen Gesellschaft erwarten wollte und unser aller Kinder und Enkelkinder aus tiefstem Herzen wünschen würde. 

Ich stelle mir die Frage und ich bin mehr als besorgt, was ist mit uns allen passiert, dass wir jetzt einen Bundeskanzler haben, der im Prinzip „Politischen Krieg gegen Menschen auf der Flucht führt“ mit unfassbaren Konsequenzen für die Betroffenen. 

Jung, im Prinzip das Leben noch vor sich, von etlichen gefeiert wurde als der „Star“ der Politik. 

Dass es egozentrische Machthaber*innen gab und gibt ist uns allen hinlänglich bekannt. Dass ein Großteil der Politiker*innen ihr Leben „opfert“ für sich selbst, nazistische Anwandlungen haben, extrem weit weg von uns Bürger*innen sind und zu allem Elend auch noch ohne eine wirkliche, langjährige Vision, mit dem aufrichtigen Wunsch den Menschen ein gutes, liebendes Zusammenleben zu ermöglichen, auch das wissen wir. (Ich hoffe immer noch auf Änderung).

Doch das diese Distanziertheit, dieses „Parteisoldat*innen“ spielen jetzt soweit geht, dass wir Menschen als 

SCHUTZSCHILDER für EUROPA 

(„Lassen wir sie weiter, kommen mehr“, wir alle kennen diesen Satz) und als 

GEISELN benutzen

(Wir halten sie fest, lassen sie leiden und darben. Hungern sie aus, pferchen sie zusammen, lassen sie ihre Kinder verlieren und vergewaltigen ihre Seelen. Es wird sich herum sprechen, die verzweifelten Botschaften der Betroffenen werden in die Kriegsländer, in die Hochrisikogebiete, in die Dürregebiete durchdringen und niemand mehr wird es wagen, an der Mauer Europas anzuklopfen, meint der Kanzler)

Dieser junge Mann, dieser angebliche Star, dessen Lack gsd. zu bröckeln scheint, ist einer der Player in diesem Spiel. Der Bundeskanzler tut etwas, was mittlerweile viele zu tiefst empört und abstoßt. 

Durch sein konsequentes „Nein, wir nehmen niemanden auf“ verfolgt er nicht nur seine eigenen Pläne und zutiefst nationalistische Gedanken und Ziele, er ist der Manager der Verrohung der Österreicher*innen. Er lässt, nur um Nummer 1 zu bleiben und seinen ehemaligen Kooalitionspartner nicht mehr zu stark werden zu lassen, nicht nur Menschen auf der Flucht, die in unvorstellbaren Zuständen, ich darf sagen in einem entmenschlichten Umfeld sind, die opfert er. Ich denke man darf sagen die ÖVP ist jetzt die Partei „rechts aussen“ und ist stolz darauf. 

Er lässt auch und mit ihm sein jetziger Kooalitionspartner die Seele, die Menschlichkeit eines ganzen Landes, unseres Landes verkümmern, reduziert sie auf Emotionslosigkeit 0.

Das ist zum Weinen. Und auch wenn es im ersten Augenblick nicht professionell erscheint. Allen meinen Bekannten, jungen Helfer*innen, NGO Kolleg*innen, Freund*innen sage ich immer wieder: Denken wir darüber nach, ob nicht wir die „Profis“ sind, ob nicht wir den Mut zur Liebesfähigkeit und zur Menschlichkeit aufrecht erhalten, indem wir uns erlauben bei so einer Katastrophe auch mal Emotionen zu zeigen. Ist nicht das, auch im Sinne der europäischen Gemeinschaft was wir verabsäumt haben, was wir brauchen. Eine starke, soziale europäische Gemeinschaft, die kann nicht nur aus wirtschaftlichen Zusammenschlüssen bestehen. Sollte da nicht ein gemeinsames, europäisches Herz schlagen? 

Auch ein Bundeskanzler kann nicht leugnen was zu Herz gehört, obwohl er schon einige Versuche von neuen Definitionen gestartet hat. 

So sind auch Kriegs- und Politflüchtlinge nur mehr noch Migrant*innen, statt Asylsuchende. Er neigt überhaupt dazu „Äpfel und Birnen“ in einen Topf zu werfen. Ich denke das tun Menschen, wenn das Training ihrer Werbemacher keine anderen, als Standardantworten mit ihnen übt und von ihnen verlangt. 

Und wenn man der träger eines eisblauen, türkisen Herzens ist.

Jetzt schöpfe ich bis Freitag aus dem Topf der Liebe, meine Kinder, meine Jungs, Freund*innen, Familie. Das wird mein Herz wieder erhellen und füllen.

Am Freitag fliege ich wieder nach Lesbos, #KaraTepe, um gemeinsam mit Helga bei Nikos und Katharina zu helfen und die Menschen, die wir sort kennen und kennen gelernt haben. #HilfeVorOrt

Ich finde es mehr als beschämend, dass wieder einmal die Zivilgesellschaft helfen muss, wollen wir nicht bei dieser Verrohung zusehen. Neben all dem, was wir bereits berichtet haben noch folgendes.

Leute mit Asyl werden auf die Straßen geschickt, ohne Unterstützung. Diabetiker*innen haben bis heute kein entsprechendes Essen, die nächste medizinische Katastrophe steht ins Haus. Coronakranke vollkommen unzulänglich betreut, Kinder und Jugendliche vegetieren vor sich hin…..

Am Freitag bin ich wieder vor Ort.

Ich hoffe, dass die österreichischen Hilfsgüter dann schneller waren als ich, sie werden dringend gebraucht, jetzt, nicht erst im Frühling.

Noch etwas:

Ich bin überwältigt von Eurer Unterstützungsbereitschaft. Innigen Dank. Nur so können wir unsere ehrenamtliche Arbeit tun, da ihr uns mit großem Herzen ermöglicht Dinge zu kaufen, die dringend benötigt werden und direkt an die Menschen zu verteilen. Ihr bringt Licht in die Dunkelheit.

Trotzdem dürfen wir nicht aufhören, die Evakuierung des Lagers zu fordern. Wir , so wie viele andere leisten #Katastrophenhilfe.

Dh nicht, dass das so weiter gehen kann, soll und darf!

https://www.derstandard.at/story/2000120175039/ex-fluechtlingskoordinator-konrad-an-kurz-das-lasse-ich-nicht-gelten

Spenden bitte an AT93 3842 0000 0002 7516 Doro Blancke, Betreff: Lesbos Die #HilfeVorOrt kommt, im Gegensatz zu den Hilfsgütern von Österreich schnell und direkt bei den Menschen an, herzlichen Dank!

#Courage #144Leben #Menschenrechte #Lesbos #KaraTepe #RikCamp #SOS 

Kommentare 4

  1. Diese Worte gehören in alle Medien. Ich unterstütze euch so gut ich kann und bin dankbar Menschen wie dich zum Vorbild zu haben

  2. Diese Worte gehören in alle Medien. Ich unterstütze euch so gut ich kann und bin dankbar Menschen wie dich zum Vorbild zu haben

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