Familien gehören zusammen – Ein Appell an die Vernunft

Ein breites Bündnis von unterschiedlichen NGOs, Organisationen und Vereinen fordert Lösungen für die tatsächlichen Herausforderungen statt unerträglicher und für uns alle schädliche Symbolpolitik – Ein Appell an die Vernunft

Ende letzten Jahres hat BM Karner Syrien für ein sicheres Land erklärt. 

Wie immer viel zu schnell aus der Hüfte geschossen, ohne erst mal die aktuellen Entwicklungen abzuwarten. 

Wir sind das ja mittlerweile gewohnt von der ÖVP. 

Inhaltslose Argumente, die letztendlich nur einem Zweck dienen, der FPÖ und ihren Wähler:innen signalisieren „Wir können hart sein“. 

Welchen Schaden diese politische Vorgehensweise anrichtet, kommt jetzt wieder einmal ans Licht. 

Statt abzuarbeiten, was mit Fakten auf dem Tisch liegt, manche Schulen in Wien sind überfordert, konzentriert man sich lediglich auf Symbolpolitik, Machterhalt und darauf, wie man Menschen auf der Flucht signalisieren kann: „Wir wollen Euch nicht, bleibt zuhause“. 

Ja, es gab in Wiener Schulen teils große Herausforderungen. Man hat mit den Vorbereitungen einfach zu lange gewartet, denn man weiß immer im Voraus, wann Schutzberechtigte Familienmitglieder nachholen wollen und dürfen.  

„Die notwendigen bildungspolitischen Maßnahmen liegen bereits lange auf dem Tisch. 

„Populistische Ablenkungsmanöver braucht niemand“ heißt es unter anderem im gemeinsamen Appell der Organisationen. 

Auch Lehrer:innen wissen Bescheid, dass es doch nichts Neues ist, dass Kinder nachkommen werden, das BFA/Innenministerium weiß das sozusagen als erstes. Doch wie bei den meisten Themen zu Asyl/Migration wurde die Planung und Umsetzung, gute Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium und den Ländern  verabsäumt. 

Politisch Verantwortliche sehen zu, wie Familiennachzug in den Kriegs- und Hochrisiko-Gebieten, oder aber in unmenschlichen Camps ausharren müssen. Das Argument: Unser Bildungssystem schafft das nicht. 

Wir wissen, das ist einzig und alleine auf politische Versäumnisse zurückzuführen, die jetzt Schutzberechtigte in Österreich und ihre Familienmitglieder, die sehnlichst, oft seit Jahren auf eine Zusammenführung warten, jetzt schmerzhaft ausbaden müssen.

Etliche Jurist:innen sind auch davon überzeugt, dass die jetzt gesetzten politischen Maßnahmen, Familienzusammenführung zu stoppen, vor Gericht nicht halten wird. 

Doch wie wir wissen, kostet das wieder Zeit und Geld.   

Das breite Bündnis von zivilgesellschaftlichen und kirchlichen Organisationen sowie zahlreichen Pädagog:innen appelliert gemeinsam an die österreichische Bundesregierung.

„Nehmen Sie das erkämpfte Menschenrecht auf Achtung des Familienlebens ernst. Schutzberechtigte haben ihr Land nicht freiwillig verlassen. Diesen Menschen per Notverordnung ein Familienleben zu verunmöglichen ist nicht nur unmenschlich, sondern auch kurzsichtig. Familienzusammenführung fördert die Integration und ein besseres Zusammenleben, auf das auch die Aufnahmegesellschaft einen Anspruch hat.“, so das Bündnis. 

Dieser Appell wird von folgenden Organisationen getragen:

Amnesty International, Asylkoordination Österreich, Aspis, AUGE/UG, Caritas Österreich, Deserteurs- und Flüchtlingsberatung, Diakonie Österreich, Doro Blancke-refugee assistance, FLUCHTpunkt, Freie syrische Gemeinde Österreich, Hemayat, Kiketides, Integrationshaus, Katholische Aktion, Katholische Jugend Österreich, Kinderfreunde Österreich, Omas gegen Rechts, Österreichische Hochschüler:innenschaft, Pfadfinder:innen Österreich, PfarrCaritas, Pfarnetzwerk Asyl, Rote Falken Österreich, SOS Balkanroute, SOS Menschenrechte, SOS Mitmensch, tralalobe, Verein Ute Bock, Sozialwerd Don Bosco, Volkshilfe, Flüchtlings- und Migrant:innen Betreuung, Volkshilfe Österreich, WILPF, Zebra – Interkulturelles Beratungs- und Therapiezentrum, #aufstehen. 

Am 26.3.2025 fanden sich etliche Vertreter:innen der oben genannten Personen am Ballhausplatz/Wien für eine Kundgebung zusammen. 

Organisiert wurde dies von unserer geschätzten Partner-Organisation Asylkoordination Österreich, welche auch das gemeinsame Pressestatement veröffentlichte. 

Die leeren Kinderwagen und Schultaschen symbolisierten die Kinder, die auf die Zusammenführung ihrer Familien warten müssen. 

Hier auch die Rede dazu von Lukas Gahleitner-Gertz, Jurist und Sprecher der Asylkoordination Österreich. 

Geschätzte Leser:innen, liebe Unterstützer:innen, 

wir wissen, dass vieles oft so unglaublich klingt, all diese Versäumnisse, der fehlende politische Wille, um die Herausforderungen, die Flucht und Migration mit sich bringen, zum Wohle von uns allen abzuarbeiten. 

Umso wichtiger ist es, dass wir weiterhin aktiv sein können, Sie/Ihr uns solidarisch bleibt und wir gemeinsam konsequent Forderungen und Lösungsvorschläge an die politisch Verantwortlichen richten können. 

Dafür und für all die anderen Aktivitäten/Projekte, die wir in Österreich und an den Europäischen Außengrenzen umsetzen, brauchen wir dringend Eure finanzielle Unterstützung. 

Wir sind rein von Spenden getragen, keine Förderungen, da wir politisch unabhängig bleiben wollen, was für unser Tun unabdingbar ist. 

Danke, dass Sie/Ihr uns weiterhin unterstützt, unsere Arbeit durch Ihren/Euren Beitrag möglich macht. 

Herzlichst, 

Doro & Team 

Jetzt mithelfen:
Kontonummer: AT93 3842 0000 0002 7516
BIC: RZSTAT2G420
Kontoinhaberin: Flüchtlingshilfe/refugee assistance – Doro Blancke
Paypal: paypal.me/helfedorohelfen

Kommentare 2

  1. Geflüchtete haben nicht ihre Familien im Stich gelassen, sondern werden von ihrer Familie unterstützt und ausgewählt.
    Diese Wahl ist oft altersabhängig, meistens hängt es auch von Konstitution und Stärke dessen ab, bei dem die Wahrscheinlichkeit am größten ist, dass er durchkommt.
    Die Mutter bleibt meistens eher bei den Kindern.
    Derartiges mit Kindern zu machen ist eher selten, weil das naturgemäß viel schwieriger und gefährlicher ist.
    Alle legen Geld zusammen und hoffen, daß der Vater, Sohn, Bruder, Onkel usw. durchkommt und sie dann nachholen kann.
    Das ist die Lesart der Flüchtenden vor der Flucht.
    Keinen Familiennachzug zuzulassen ist letztlich kontraproduktiv, weil Menschen, vor allem Männer dieser Kulturen die im Familienverband leben, zufriedener, entspannter, sinnerfüllter und zielorientierter sind.
    Durch ihre dauernderndes Vermissen, Sehnsucht nach Frau, Mutter, Vater, Kindern, ihe Trauer und ihr Frust können dann natürlich Verzweiflung, Wut, Aggression usw. entstehen lassen, die der Integration und Zuwendung an unsere, von ihren gewohnten Strukturen abweichende Lebensart, sehr abträglich sind.
    Ist also, längerfristig gedacht, nicht zielführend und sinnvoll, auch menschenrechtlich ein unsäglich trauriger Rückschritt des Homo sapiens sapiens mit Kalkül und Strategie der globalen Egomanie.
    Ein Freund hat ein Wort kreiert, ich find das passt her:
    Empathie-Legasthenie

    1. Danke für den empathischen Beitrag – Empathie-Legasthenie, sehr treffender Begriff, danke, werd ich mir merken.
      Herzlichen Gruß,
      Doro

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