Solidarität

Seit über 4 Jahren sind wir jetzt auf Lesbos. Wir haben die europäische Abschreckungspolitik bis ins Detail erlebt, studiert und diegrausamen Auswirkungen erlebt und auch durchlitten. Die am meisten davon Betroffenen, Menschen auf der Flucht. Sie haben bereits so viel Schreckliches hinter sich. Den Verlust ihrer Heimat, ihrer Liebsten,nie mehr wieder die bekannten Gesichter, das Zuhause, die gegangen Wege sehen, …

CCAC Mavrovouni Camp 

Wenn irgendwer von Euch glaubt, dass das CCAC/Mavrovouni Camp auf Lesbos in irgendeiner Art und Weise dem entspricht, was wir, die angeblich zivilisierten Europäer:innen, unter menschenwürdiger Unterbringung, Behandlung verstehen – ich muss Euch leider bitter enttäuschen.  Ob das jetzt Euch oder mich mehr schmerzt, darüber zerbreche ich mir gar nicht den Kopf. Denn ich würde verstehen, wenn Ihr es gar …

Familien auf der Flucht

Im Gegensatz zu dem, was uns von rechter, populistischer Politik vorgegaukelt wird „nur Männer auf der Flucht“,  es gibt und gab immer schon viele Familien im Camp auf Lesbos.  Junge Familien mit 1 Kind, aber auch größere mit 4 Kindern. Alleinerziehende Mütter mit ihren Kindern, genauso wie alleinerziehende Väter.  Eines haben sie alle gemeinsam. Sie haben Lebensumstände und -erfahrungen hinter …

Kinder auf der Flucht

Eure Kinder Eure Kinder sind nicht eure Kinder. Sie sind die Söhne und die Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber. Sie kommen durch euch, aber nicht von euch, Und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch doch nicht. Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, aber nicht eure Gedanken, Denn sie haben ihre eigenen Gedanken. Ihr dürft ihren …

Camp unter Wasser 

Es war etwa um die gleiche Zeit, vor 4 Jahren. November/Dezember 2020. Es schüttete ununterbrochen, der Regen schien nicht mehr aufhören zu wollen. Eigentlich bräuchte man warme Winterstiefel, bei diesem Wetter. Am besten, man bliebe überhaupt zuhause.  Die Ägäis ist tükisch, sie nimmt weder Rücksicht auf die alten Fischer, die stundenlang am Meer sind, um sich mit Octopus und anderen …

Zahra – das Mädchen aus Afghanistan

In der Zeit, als Helga, Fayad und ich im Camp gearbeitet haben, war mir der Kontakt zu den Bewohner:innen immer extrem wichtig. Normalerweise ist das schwierig, die Arbeit der Verteilungen ist hart und sehr anstrengend und muss schnell gehen.  Doch dank meines wunderbaren Kollegen Fayad konnte ich viel Zeit dafür nutzen. Er hatte alles perfekt organisiert und war, gemeinsam mit …

Heute sagen wir Euch allen als Team danke!

Danke, dass Euch die Menschen auf der Flucht nicht kalt lassen, dass ihr weiter und liebender denkt. Kälte ist mehr und mehr spürbar. Das Klima wird rauer, die Politik grausamer, wie gut, dass es Euch gibt.  Es gibt so viel was wir hier mitansehen müssen. Entwürdigung, Demütigungen von Menschen, die alles verloren haben. Zahra, eines ihrer Kinder, Ali seine Mama …

Das „Fetzen-Camp“ – CCAC Mavrovouni

Als endlich klar war, dass die ca. 10.000 Menschen auf der Flucht, die seit Tagen rund um das abgebrannte MORIA ausharren mussten, jetzt endlich eine Unterkunft brauchten, wurde ohne große Vorbereitung ein Camp errichtet. Auf einem ehemaligen Militärgelände. Auf dem die vielen Kinder später zuhauf Patronen, Blindgänger, finden sollten, war für niemanden ein Problem. Auch die vielen Schlangen und Skorpione …

Mohammed Ali

Es gibt ja wohl niemanden auf der Welt der meint, man könne diese ganze Arbeit, diese vielen Verteilungen, die wichtigen und zeitintensiven Begegnungen mit den Menschen auf der Flucht, alleine bewältigen. Nein, das glaubt ihr nicht. Es steht eine große und sehr liebende Gemeinschaft dahinter.  Und das Besondere daran, man findet sich. Wir „fallen einander zu“. So auch Mohammed Ali, …

Wie alles begann, fragt man sich

Da war ein Junge und der Brand in MORIA, dem Schreckens Camp von Europa, September 2020. Er war in Österreich, absolvierte eine Lehre, die er mittlerweile mit Auszeichnung abgeschlossen hat und ein friedliches, selbstständiges Leben führt.  In der Nacht des Brandes verlor er den Kontakt zu seinem minderjährigen Bruder. Er kümmerte sich monatelang telefonisch liebevoll um ihn, hielt ihn durch seinen …