Zurück auf Lesbos

Seit 13.9.21 sind wir zurück auf der Insel. 

Fayad und ich, sind gemeinsam mit Sabine Sommerhuber geflogen, die im Sinne von Helga Longin Projekte besichtigt, um diese weiterhin zu unterstützen. Nach zwei Tagen flog Sabine weiter nach Athen, auch dort gibt es viel zu tun. Wir werden am 26.9. nach Athen fliegen, um dort, gemeinsam mit 2 anderen NGOs ein Haus zu besichtigen. Wir wollen es gemeinsam mieten, um Hilfe vor Ort für Schutzsuchende und Asylberechtigte anzubieten.

Auf Lesbos trafen wir uns bereits am 1. Tag mit Monika Weilguni aus Linz/OÖ, die ihren Urlaub im September dafür nutzt, mit uns gemeinsam Menschen in Not auf Lesbos zu unterstützen.

Monika ist bereits seit 1. September hier.

Wir haben sie mit unseren Volunteers, Schutzsuchende aus Afghanistan vernetzt, die sie tatkräftig unterstützen. Monika sagt: “Ohne Eure Volunteers hätte ich diese Arbeit nicht tun können”.

Sie begann bereits am Tag nach ihrer Ankunft gemeinsam mit Mohammad Ali, Esmatullah, Mohammad Reza, Omid und Sharef Familien, die außerhalb des Camps ohne jegliche Unterstützung leben, zu registrieren. 

Die Menschen, welche Asyl haben und wochenlang auf ihre Papiere warten, um die Insel verlassen zu können und afghanische Familien, die einen negativen Bescheid haben, erhalten kaum soziale Unterstützung und kein Geld. Das ist eine, für uns Österreicher*innen kaum vorstellbare Situation. Es mangelt am Notwendigsten, Grundbedürfnisse sind kaum abgedeckt. Das ersparte Geld, das manche Familie bei sich hatten geht dem Ende zu.

Wir haben beschlossen uns diesmal um die ca 80 Familien zu kümmern. Alle 2 Wochen ein Lebensmittelpaket, Hygieneartikel nach Bedarf, Kinder- und Babypäckchen.

Monika hat bereits die Hälfte aller Familien registriert, 180 Personen, mit all ihren Bedürfnissen und dem rechtlichen Status. 

Die erste Verteilung ist bereits erfolgt.

Ab heute erfolgt die Registrierung der restlichen Familien. Wir erstellen Maps, wo die Familien genau leben, um bei der Auslieferung Zeit und unnötige Kosten zu vermeiden.

Monika und ich besuchen die Familien auch um im persönlichen Gespräch zu bleiben. Es ist uns ein großes Anliegen den Menschen das Gefühl des Gesehen und Gehört werden zu vermitteln. 

Viele Personen sind erkrankt und haben schreckliche Erfahrungen hinter sich. 

Es freut uns sehr, dass wir hier mit MVI-Medical Volunteers International verlässliche Partner*innen im medizinischen Bereich haben. Eines ihrer Projekte, neben der Arbeit im Camp ist “Hausbesuche”. Auf Anfrage bei den Betroffenen vermitteln wir diesen Besuch. Das ist eine große Hilfe, denn in Situationen wie hier kann niemand alles alleine abdecken. 

Wir konnten durch Eure Unterstützung wieder 3.000€ Einer Apotheke in Mytelini übergeben, zur freien Verfügung fürMVI (Medikamente, Cremen, Hustensäfte, usw.) 

Auch um Rechtsberatung kümmern wir uns. Anhand der aktuellen Situation in Afghanistan hängen viele afghanische Menschen in der Luft. Schlechte Kommunikation seitens der Behörden, sowie auch die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit nach all den schrecklichen Erlebnissen und des Wartens (Moria, RIC Camp Kara Tepe) stehen oft im Weg, dass die Menschen zu ihrem Recht kommen. Die Willkür zu beobachten ist sehr schmerzhaft und es stellt sich immer wieder die Frage, wann Europa, die Mitgliedstaaten endlich bereit sind solidarisch und einheitlich diese Herausforderungen anzugehen. 

Während wir hier auf Lesbos sind unterstützen wir auch befreundete NGOs auf anderen Inseln. 2.600€ für Lebensmittelpakete nach Kos erschienen uns wichtig und sinnvoll. Danke an Glocal Roots für die Organisation und bevorstehende Verteilung.

In den nächsten Tagen werden bei in den, von uns finanzierten Unterkünften/Häusern für Schutzsuchende, besonders vulnerable Personen, vorbeischauen, Mietverträge verlängern, usw.

Allgemeine Lage auf Lesbos:

Es sind weniger Menschen im Camp, viele Container wurden aufgestellt, trotzdem empfinden wir die reale Lebenssituation der Schutzsuchenden immer noch würdelos. 

Und es änderte sich auch nichts an der verzweifelten und hoffnungslose Lage, in der sich die meisten Menschen hier befinden. Keine verständliche Kommunikation seitens der Behörden, unzureichende medizinische und psychologische Begleitung, von der Kälte des Winters in die Hitze des Sommers. Kaum soziale Anknüpfungspunkte an die heimische Bevölkerung.
Asylberechtigte und solche mit Ablehnung bekommen im Moment gar kein Geld ausgezahlt, nicht einmal die 75€ mtl.

Sprich, nicht mal die kleinsten Grundbedürfnisse können sich die Menschen selbständig organisieren, erwerben. 

Wer unsere Arbeit in Griechenland unterstützen möchte, dem sind wir in Dank verbunden.

Verein: „Flüchtlingshilfe-refugee assistance-doro Blancke“

AT93 3842 0000 0002 7516 oder

https://www.paypal.me/helfedorohelfen

Herzlichen Dank für das gemeinsam Einstehen für Menschen in Not und ihre Rechte, innigen Dank an alle Unterstützer*innen, auch an die Initiative #Courage für die großzügige finanzielle Unterstützung. Gerhard Haderer‘s Plakate „Kanzler ohne Herz“ wurden im Sinne der guten Sache verkauft. Danke an alle, die sich beteiligt haben.

Wir bleiben solidarisch.

https://www.paypal.me/helfedorohelfen

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