Ich persönlich bin sehr gespalten an so einem Tag wie heute.
Ja, es ist gut, den Fokus auf die Situation von Menschen zu lenken, die wegen Krieg, Hochrisiko, extremen Klimakatastrophen, persönlicher Verfolgung und vielen lebensbedrohlichen Situationen ihre Heimat verlassen müssen.
Und ja, ich wünsche mir, dass wir hinschauen, auch wenn es weh tut – dass wir anerkennen und helfen.
130 Mio sind weltweit auf der Flucht, nur sehr wenige davon kommen nach Europa.
Einerseits weil viele in ihrer Region bleiben, in der Hoffnung, bald in ihre Heimat zurückzukönnen, oder sie einfach nicht die Kapazitäten haben.
Besonders Familien, Frauen und Kinder sind den immensen Strapazen oft nicht gewachsen.
Ein anderer Grund ist die brutale, rechtswidrige Grenzpolitik, die Europa immer weiter vorantreibt.
Das Mittelmeer ist die tödlichste Flutroute der Welt. Europäisches Grenzregime tötet.
Ohne Rücksicht auf Verluste – auch Tote scheinen keine Rolle mehr zu spielen.
Die Dokumentation von BBC Calm Dead, in der die Griechische Küstenwache in der Ägäis Menschen fesselt und ins Meer wirft – es raubt Europa den Atem – doch nur einen Tag lang.
Dann geht das Leben weiter und heute ist ja World Refugee Day, den müssen wir feiern.
Warum können Beamte der europäischen Mitgliedsstaaten so etwas Furchtbares tun?
Die Antwort ist einfach doch genauso erschreckend zugleich
Die Griechische Küstenwache, genauso wie die Schergen in Kroatien, Serbien, die Geflüchtete jagen und foltern, so wie die Libysche Küstenwache, die auf Geflüchtete schießen und sie anschließend, wenn sie noch am Leben sind, in Folterlager zurückbringen, sie als Sklav:innen verkaufen, oder missbrauchen, töten – mit der Lizenz von Europa.
Sie alle können das tun, weil jene Menschen, die für die Rechte in Europa politisch verantwortlich sind, sich nicht kümmern, diese Grausamkeiten verschweigen, oder aber sie bewusst tolerieren, weil sie nicht in der Lage sind, sein wollen, endlich den Umständen angemessene Arbeit zu leisten und für die Rechte von Menschen auf der Flucht einzustehen.
Wir fordern die verantwortlichen Politiker:innen auf, endlich die längst überfälligen Konsequenzen zu ziehen und rechtswidrigen und kriminellen Praktiken umgehend zu stoppen.
Und trotzdem, wir geben nicht auf – wir kämpfen weiter – warum?
Kämpfen für Gerechtigkeit, für unser aller Würde und – weil jeder einzelne Mensch es wert ist.
World Refugee Day 2024 – es gibt nichts zu feiern, im Gegenteil – es gilt zu kämpfen.
Dass wir sowohl unsere politische, als auch humanitäre Arbeit weitermachen können, brauchen wir Euch.
Herzlichen Dank, auch kleine Beträge verändern hier vieles zum Guten.
Doro und Team
Ihr wollt und könnt unsere Arbeit auch dabei unterstützen?
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