Ich bin zerrissen die letzten Tage.
Kaum jemand in unserem Land, egal ob praktizierende Christen, oder alle anderen, der nicht Weihnachten feiert. Alle kommen zusammen mit ihren Liebsten. Feiern auf ihre persönliche Art, essen, trinken, machen Party, beten, auf ganz unterschiedliche Art und Weise wird dieses Fest heute zelebriert.
Und viele meiner Freund*innen aus dem Menschenrechtsbereich tun kund, dass es ihnen schwer fällt Feierstimmung aufkommen zu lassen. Ich gebe ihnen insofern recht, als dass wir genau wissen, wie die Herbergssuche, die Botschaft von Jesus, die immer wieder auf die Liebe verweist, heute oft gelebt wird. Wir alle haben tagtäglich mit dem Wahnsinn der Ausgrenzung, der Härte, der Angst und deren Folgen zu tun.
Not an allen Ecken und Enden
Egal ob wir in Griechenland, Bosnien, bei uns und in anderen europäischen Ländern schauen. Die Schere zwischen Arm und Reich vergrößert sich auf der ganzen Welt, die Ängste werden gestreut, befeuert und bestimmen unser Tun. Das Leid derer die in Not sind ist das ganze Jahr im Fernsehen, in den Zeitungen zu sehen, es scheint als wären wir alle “abgehärtet”.
Und doch die Liebe
Und trotz all dem feiere ich diese Tage. Mit meinen Kindern, mit den Jungs und mit Menschen, die uns unterm Jahr begegnet sind. Denn was wären wir mit unserer Arbeit, mit unserem Tun ohne die vielen Menschen in unserem Land die die Liebe täglich leben? Unzählige Menschen haben junge Menschen auf der Flucht in ihre Familien aufgenommen, eine beachtliche Anzahl an Menschen aus der Wirtschaft, aus ganz anderen Ecken des Lebens unterstützen, erheben auf ihre Art und Weise ihre Stimme, sind für uns da, wenn wir Zugtickets, Arbeitsstellen, usw. brauchen, oder wenn wir um Spenden für Rechtsberatung, für Schulsachen, oder auch für Bosnien bitten.
Heute erreichen mich ein paar Zeilen einer lieben Freundin, Dani Platsch. Sie zitiert sinngemäß Papst Franziskus ” Es besteht eine Gefahr darin, dass wir uns für gerecht halten und über andere urteilen. Aber wenn in unseren Herzen keine Barmherzigkeit ist, keine Freude zur Vergebung, dann können wir keine gute Gesellschaft sein, selbst wenn wir alle Gebote befolgen, denn es ist die Liebe, die rettet, nicht allein die Befolgung der Regeln.”
Und darum feiere ich heute mit einigen wunderbaren Menschen. Denn in diesem Jahr durfte ich wieder so vielen Menschen begegnen, mich mit ihnen verbinden, die die Liebe lebendig halten. Darum feiern wir heute bei uns zuhause das Fest der Liebe, wir feiern all jene Liebeskämpfer*innen, die tagtäglich das Leben wärmer, liebender und gerechter machen.
Dafür danke ich Euch ihr lieben Freund*innen und wünsche Euch in diesem Sinne ein frohes, gesegnetes Fest. Und ich bin Euch innigst verbunden in der Liebe zu den Menschen und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir auch 2020 die Liebe gemeinsam in Barmherzigkeit und Güte, trotz unserer aller Eigenheiten lebendig halten werden.
“…..Denn es ist die Liebe die rettet, nicht allein die Befolgung der Regeln” Frohe Weihnachten und alles Liebe fürs Neue Jahr, Doro