„Wir wollen den Frühling der Herzen und grüßen vom Platz der Menschenrechte in Graz! Keine Abschiebungen nach Afghanistan mehr!“ Vorstand FORUM Stadtpark, Heidrun Primas, Emil Gruber und Robin Klengel http://www.forumstadtpark.at/
Ein großes Danke an den Vorstand des FORUM Stadtpark für das Statement gegen die Abschiebungen nach Afghanistan. Wir alle, die gegen diese grausamen Abschiebungen in ein Hochrisikogebiet wie Afghanistan aktiv sind schätzen es ungemein, wenn sich Menschen aus unterschiedlichen Bereichen unserer Gesellschaft zu diesem Thema zu Wort melden. Denn es betrifft uns alle, unsere gesamte Gesellschaft, wenn solch Bruch mit den Menschenrechten in Österreich passiert.
Afghanistan befindet sich seit Jahrzehnten im Kriegszustand. Die Menschen in Afghanistan leiden all diese Jahre unter Terroranschlägen, brutaler Gewalt, Korruption, es gibt kaum Zivilist*innen, die nicht davon betroffen sind. Die hier in Europa beschriebenen innerstaatlichen Fluchtmöglichkeiten sind eine Farce, gut beschrieben von Dr. Friederike Stahlmann https://www.ecoi.net/en/file/local/2017434/AM19-8-9_beitrag_stahlmann.pdf
Die Situation in Afghanistan verschlechtert sich zunehmend. Nicht nur politisch, auch bedingt durch Covid. Niemand der Abgeschobenen ist in der Lage selbstständig ein eigenes, sicheres Leben zu führen.
Ein Großteil der jungen Menschen aus Afghanistan, die aus ihrem Land vor Krieg und Terror geflüchtet sind, waren hoffnungsfrohe, junge Menschen, die hier in Frieden leben wollten und um Schutz gebeten haben. Seit dem Joint Way Forward Deal 2016, zw der EU und Afghanistan, in dem auch ein Rückkehrabkommen verpackt ist, änderte sich die Situation für afghanische Flüchtlinge in Österreich dramatisch.
Wir NGOs und Helfer*innen können dieses Leid, die Angst, diesen unheimlichen Druck, der massive Auswirkungen auf die psychische Situation der jungen Menschen auf der Flucht hat, hautnah miterleben. Es schmerzt uns zutiefst. Junge Menschen, Schüler, Studenten, Lehrlinge, sind geplagt von massiven Ängsten, Schlafstörungen, Selbstverletzungen, bis hin zum Suizid.
Afghanistan ist ein Hochrisikogebiet. Wir bitten daher alle Österreicher*innen sich zu diesen menschenunwürdigen Abschiebungen zu äußern. Kommen wir dem Wunsch des FORUM Stadtparks nach und lassen wir den Frühling der Herzen erblühen. Suchen wir den Dialog mit politisch Verantwortlichen, in unserer Umgebung, mit lokalen Politiker*innen. Fordern wir klar und unmissverständlich einen Stopp der Abschiebungen nach Afghanistan.
Wie unwürdig und welche Härte hier politisch an den Tag gelegt wird ist in vielen Bereichen ersichtlich. Laufende Nachrichten aus Afghanistan werden totgeschwiegen https://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/afghanistan-nato-100.html. Aktuell erhalten afghanische Lehrlinge sofort nach der Lehrabschlussprüfung, LAP ihren Abschiebebescheid. Aus rein populistischer Politik will man selbst bestens integrierte Lehrlinge nach Afghanistan abschieben. Wir hoffen auch hier auf eine rasche Lösung.
Abschiebungen in ein Hochrisikogebiet sind unverantwortlich und einem reichen Land wie Österreich, das sich seiner christlich-sozialen Werte rühmt, nicht würdig.
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