Neues Flüchtlingscamp auf Lesbos

Geflüchtete werden in Griechenland wie Kriminelle behandelt, es ist grausam und visionslos.

Es wird ein neues Flüchtlingscamp auf Lesbos gebaut. Es entsteht mitten in einem Wald, fernab jeglicher Infrastruktur. Der Wald ist im Sommer wegen Brandgefahr für die Zivilgesellschaft gesperrt. Es soll im Frühjahr kommenden Jahres bezogen werden.
Das Camp liegt fernab von der Gesellschaft und den NGOs, die sich auf der Insel befinden. Die Menschen werden von der Außenwelt abgeschnitten, isoliert. Dies sind aktuelle Bilder und ein Video des Camps, heute entstanden.

Was bedeutet das für die Menschen?

Außer der 2-3 NGOs, die sich im Camp bewegen dürfen und das nur, weil sie trotz noch so unmenschlicher Umstände nichts an der Behandlung von Geflüchteten kritisieren, ist jeglicher Kontakt zur Außenwelt abgeschnitten.

Es gibt quasi nur staatliches, sprich politisch dominiertes Monitoring.
Rechtsberatung erfolgt dann ausnahmslos über das Camp. Wer hat dort Interesse, dass die Menschen zu ihrem Recht kommen?

Wer erfährt, wenn Menschen direkt aus den Camps nachts abgeholt und auf dem offenen Meer ausgesetzt werden? Wir alle wissen, dass dies bereits so praktiziert wurde. Alle Grausamkeiten sind möglich.
Pushbacks, unfaire Verfahren, Fluchtwaisen wieder hinter Stacheldraht, angeblich zu ihrem eigenen Schutz? Barbarisch!

Schon jetzt werden kranke Menschen unzulänglich behandelt. Verschiedene NGOs wie Ärzte ohne Grenzen und Medical Volunteers International e.V. können darüber berichten. Auch Ärzt*innen aus Österreich, die im aktuellen Camp gearbeitet haben.

Wer kümmert sich um die psychologische Betreuung? NGOs, die dies jetzt anbieten, werden ausgesperrt. Man lässt die Familien, Alleinreisenden, Alleinerziehenden vollkommen alleine mit ihren Traumata, ihrer Verzweiflung, ihren psychischen Krankheiten. Man erschafft sozusagen ein neues Moria, das lediglich zivilisierter “verkauft” wird.

Und noch ein Thema, das wir nicht aus den Augen verlieren sollen.

Diese Menschenrechtsbrüche, dieses Entsagen jeglicher Würde, diese Grausamkeiten werden finanziert von EU Geldern, unseren Steuergeldern. Kontrollen, die Prüfungen der Verwendung sind unzulänglich. Ahndung von Korruption, Missbrauch findet real nicht statt, wie wir beim Frontex-Skandal sehen.

Diese Form der Unterbringung ist ein Skandal.

Wir beobachten diese Ereignisse mit großer Sorge und Unbehagen. Und wir werden uns weiterhin für einen humanen Umgang mit Geflüchteten einsetzen, denn sie haben ein Recht auf ein faires Asylverfahren und ein Recht darauf, wie alle anderen Menschen auch mit Respekt behandelt zu werden!

Neben den Lebensmittelverteilungen auf Lesbos und der Arbeit für Menschen und ihre Rechte ist uns auch der Aktivismus zu diesen Themen ein großes Anliegen.
Man muss dieses Recht einfordern.
Damit wir auch diese so notwendige Arbeit weiterhin tun können, bitten wir Sie/Euch um Unterstützung!

Flüchtlingshilfe/refugee assistance – Doro Blancke
IBAN: AT93 3842 0000 0002 7516
BIC: RZSTAT2G420

Oder über Paypal: paypal.me/helfedorohelfen

Vielen Dank!

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