Lesbos – Containerdorf Kara Tepe 1

Das Containerdorf Kara Tepe 1 war eine Flüchtlingsunterkunft wie man sie sich wünscht.
Spielplatz, Schulcontainer, Soziale räume, jede Familie hatte einen eigenen Container als Wohnraum zur Verfügung. Diese Unterkunft war vorgesehen für besonders vulnerable Gruppen, sprich Kranke, psychisch sehr belastete, stark traumatisierte Menschen.
Der Grund, auf dem das Camp steht, gehört der Gemeinde, seit vielen Monaten bemüht sich der Bürgermeister von Mytelini diesen Grund räumen zu lassen, er möchte das die Schutzsuchenden im RIC Camp, Moria 2 Camp leben müssen. Bereits ende des Jahres 2020 hatte er vor das Camp räumen zu lassen, jetzt ist es so weit.
Gestern mussten die ersten Familien, die meisten von ihnen haben bereits Asyl und warten nur mehr noch auf ihre Konventionsreisepässe, das Containerdorf verlassen und wurden in das berüchtigte Moria 2 Camp gebracht. Welche eine Schande!

Wenn man sich vorstellt, dass diese Familien nach dem Brand in Moria, aus gesundheitlichen Gründen in das Containerdorf gebracht wurden und jetzt zurück in den Dreck müssen, dann fehlen uns dafür die Worte.
Kinder die sich bereits an ihre LehrerInnen an ihre Spielplätze an eine geschützte Atmosphäre gewöhnt haben. Leben jetzt mit ihrer Familie in einem überhitzen Zelt, auf 9 m².
Der massive Menschenrechtsbruch, der hier täglich passiert erschüttert uns zutiefst.
Wir verurteilen aufs schärfste, das Schutzsuchende nach all dem Leid auf ihrer Flucht für diese abschreckende Asylpolitik missbraucht werden. Auch das die Leiterin des UNHCR auf Lesbos meint es gäbe genug Platz in Moria 2, können wir in keinster Weise nachvollziehen.

Courage – Mut zur Menschlichkeit
In einer Pressekonferenz präsentierte die Courage, Katharina Stemberger, Judith Kohlenberger, Maria Katharina Moser, u. a.
Einen Gut durchdachten, und in der Praxis durchsetzbaren Plan von asylberechtigten Schutzsuchenden aus Griechenland/Lesbos.
Geordnete Einreise, Registrierung, Verteilung in von der Zivilgesellschaft bereitgestellten Wohnungen, nachhaltige Begleitung bei der Integration, alles wäre bereits vorhanden.
Das diese Aktion zugunsten von Menschenrecht und Menschlichkeit scheitert, liegt lediglich an der Bundesregierung und Bundeskanzler Sebastian Kurz.
Die Menschen hier in ihrem Elend zurückzulassen ist ein katastrophaler Fehler und ein Bruch mit jeglichem Menschenrecht.
Wir sind bereits seit September 2020 auf der Insel Lesbos und beobachten mit großer Trauer und entsetzen die fatale, gesundheitlich und psychologische Entwicklung der Schutzsuchenden.
Darum bleiben wir, gemeinsam mit unzähligen anderen Initiativen, Gruppen, Vereinen aus Österreich Konsequent bei unserer Forderung die Schutzsuchenden auf den griechischen Inseln in den europäischen Mitgliedstaaten zu verteilen, um ihnen eine Menschenwürdige Lebenssituation zukommen zu lassen. Was wir hier tun ist Katastrophenhilfe, diese ist deshalb erforderlich, weil die Politik komplett versagt.

Auch wenn wir in der Zwischenzeit sehr irritiert sind über diese grausame Haltung geben wir nicht auf und werden so lange weiter kämpfen, bis Menschen wieder zu ihrem ihnen gebührenden Recht kommen. Wir danken allen die sich dieser Forderung anschließen und sich aktiv für eine Veränderung dieser drastischen Situation einsetzen.

Doro Blancke
GFin flüchtlingshilfe-refugeeassistans-doro blancke

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