Auch wir hier auf Lesbos stehen immer noch unter Schock, tieftraurig und im aufrichtigen Mitgefühl mit allen Betroffenen, die diese unfassbare Tat, an einer Grazer Schule, erleben mussten.
Unser aufrichtiges Beileid auch all jenen, die Liebste verloren haben. Genaugenommen fehlen uns bis heute die Worte.
Einmal nicht im schnellen Rad des Lebens zu drehen, sondern neben der täglichen Arbeit innig verbunden mit all jenen, die jetzt so Furchtbares, so unfassbar Schmerzvolles, erleben mussten. Nach einem ereignisreichen Leben glaube ich zutiefst an kollektives Getragen sein. Ich glaube an Verbindlichkeiten und Solidarität. Auch in Momenten wo nichts Dich trösten, niemand Dir verlorene Menschen zurückbringen kann, glaube ich doch, dass getragen sein in einer liebenden Gemeinschaft einen unbezahlbaren Wert hat. Umso dankbarer bin ich, für die Betroffenen, aber auch für uns als
Kollektiv, wenn ich sehe, wie die Menschen in Graz, jetzt zusammenstehen.
Freund:innen berichten mir, eine davon hatte ihren Sohn in der Nebenklasse, ich verfolge Berichte von Gedenkgottesdiensten, Lichtermeer, usw.
Bis nach Lesbos wirkt diese Gemeinschaft. Auch meine Volunteers sprechen darüber, posteten eine Kerze mit „Wir trauern mit Graz“ wir sprechen auch viel darüber. 1000ende km Entfernung entbindet. Wir arbeiten weiter und ja, wir bitten auch wieder um Spenden, denn nur so kann unsere Arbeit an den Außengrenzen, für Menschen auf der Flucht funktionieren.
Doch wir vergessen nicht uns trotz der auch hier so schmerzhaften Umstände, mit zuhause, mit den Betroffenen und der tragenden Gemeinschaft zu verbinden.
Ich kenne Menschen, die ihre Kinder verloren haben, auch in meinem sehr privaten Umfeld. Und immer wieder denke ich mir, diesen Schmerz, diesen Verlust, den können wir weder nachempfinden und
auf keinen Fall sollten wir ihn ungefragt irgendwie kommentieren, oder „gscheite“ Ratschläge geben.
In Liebe auszuhalten, in Verbundenheit da zu sein, alle Reaktionen, die kommen, oder auch nicht, auszuhalten, ist wohl die vernünftigste Haltung. Liebe und Zuwendung bedarf nicht immer irgendwelcher
Worte.
In Gedanken in Graz, arbeitend hier auf Lesbos,
Doro
Danke für Eure Unterstützung für Lebensmittelpakete, Rechtsberatung, Miete für Frauenschutzhaus
und Wohnungen für besonders vulnerable Geflüchtete, Kochprojekte, persönliche Begleitung und auch oft, schweigend Nähe zu bieten in unaussprechlichen Lebensmomenten.
Herzlichen Dank für eure Spenden!
Flüchtlingshilfe/refugee assistance- Doro Blancke
AT93 3842 0000 0002 7516
oder direkt hier online: https://donorbox.org/lebensmittelpakete-fur-gefluchtete-auf-lesbos-2025