Für mich eine sehr grundlegende und auch schwierige Frage, das ganze ist sehr komplex – moralisch, politisch und gesellschaftlich.
Die Geflüchteten erleben hier eine sehr entwürdigende und grausame Behandlung.
Die Helfer:innen stehen oft unter einem gewissen „Schock“ – Man kann es oft einfach nicht glauben.
Auch, dass so viele wegsehen – Politiker:innen, Journalist:innen, Zivilgesellschaft. Viele!
Die politisch Verantwortlichen entziehen sich der Verantwortung. Sie schauen weg, bewusst.
Korrespondiert man mit ihnen, sind sie auffallend großzügig mit Bewunderung für die Arbeit und Lob.
Das ist eine gängige psychologische Praxis „lästige“ Fragesteller:innen ruhig zu stellen. Man spekuliert auf die Eitelkeit des Gegenübers, man sollte sich „graulen“ lassen.
Preise von Politik, Lobeshymnen, gute Gespräche, Austausch von Handynummern – nichts kann diese massiven politischen Versäumnisse wettmachen. Nichts!
Sie haben Angst, sind unfähig, wollen nicht arbeiten, weil das könnte „weich“ wirken, dafür sorgen die Faschos und Hetzer:innen, dass die Gangart rau, sehr rau wird und kaum wer sich aufrecht „ausscheren“ traut.
Was mich hier aufrecht hält ist
A) Eure Solidarität – Ich fühlen mich zuhause, getragen in einem Kollektiv, viele Rädchen/Räder, wir/ich sind zufällig vorne.
Ohne all diese Rädchen würde es trotzdem nicht funktionieren.
B) ich sehe es als meine Pflicht, Menschenrechte zu verteidigen. Ich wurde nicht unbedingt so geboren ;), irgendein Schlüsselerlebnis war der Auslöser.
C) Ich träume von einer friedlichen, liebenden Gesellschaft- muss ich auch was beitragen. Und das Leben hat mich gerade so platziert, dass es möglich ist.
D) Ich habe einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn – der ist mir angeboren und das Leben hat mich trainiert.
Andere geben ihren Beitrag in einer anderen Form. Liebevoll Kinder großziehen, auch ein Beitrag für uns alle. Kunst genauso, Pflege, Klima, oder einfach gerade nichts, weil genug um die Ohren, so Zeiten hatte ich auch.
Ich schöpfe Kraft daraus, dass ich weiß, der Kampf für Menschenrechte und Würde ist niemals umsonst.
Irgendwie wie Gärtnern, im Frühling ist die Erde noch kalt, der Winter war lang und dunkel, trotzdem legt man den Samen in der Hoffnung auf Blüte, Frucht …
Schaffen wir weiterhin gemeinsam ein Feld der Solidarität und der Liebe. Liebe brauchen wir alle, obwohl es immer noch verpönt ist ausführlich darüber zu sprechen. Schön stark bleiben – Leistung zählt. Es wurde nie definiert was Leistung ist.
Bleiben wir in diesem Kollektiv – auch wenns nicht einfach erscheint, oder gerade dunkler.
Weil wir in Solidarät, gemeinsam etwas für Würde und Recht tun wollen und können.
Einen wunderbaren Adventsonntag ,
„Christkind kommt bald“
Wenn ihr einen Solidaritätsbeitrag geben könnt, sind wir sehr dankbar.
Herzlichen Dank,
Doro